Twisted Pair (TP1)
TP1 war das erste von KNX eingeführte Kommunikationsmedium und ist buchstäblich ein verdrilltes Kabelpaar (Kern = 0,8 mm² und 5 Windungen/m).
Die Basiskomponente für ein TP1-Segment ist eine TP1-Drossel.
Per Definition besteht ein Segment aus elektrisch miteinander verbundenen Vorrichtungen.
Zum Einschalten eines TP1-Segments muss seine TP1-Drossel an eine PSU (Stromversorgungseinheit) angeschlossen sein.
Bei KNX gilt der Grundsatz der dezentralen Stromversorgung, das heißt, dieselbe PSU kann auch verwendet werden, um andere TP1-Segmente mit Strom zu versorgen. Die wichtigste Anforderung an eine PSU ist, sicherzustellen, dass ihre Kapazität nicht überschritten wird.
PSU-Varianten (nach Kapazität): 160 mA, 320 mA, 640 mA, 960 mA, 1280 mA
Powerline (PL)
PL wurde als Lösung für (Renovierungs-) Projekte eingeführt, bei denen die installierte Netzstromverkabelung als Netzwerk genutzt werden sollte.
PL-Geräte nutzen die konventionelle Stromverkabelung als Kommunikationsmedium.
Ein PL-Gerät kann nur dann mit einem anderen PL-Gerät kommunizieren, wenn sie derselben PL-Domäne angehören. Eine PL-Domäne umfasst zusammengehörige PL-Geräte mit derselben PL-Domänenadresse. Die PL-Domänenadresse ist ein PL-Geräteparameter, der über ETS festgelegt werden kann. Eine KNX-Anlage kann mehrere PL-Domänen umfassen.
Zwischen einer KNX-Anlage mit PL-Geräten und dem öffentlichen Netz muss eine Bandsperre installiert sein. Die Bandsperre dient dazu, dass PL-Telegramme von der KNX-Anlage nicht an das öffentliche Netz gesendet werden und umgekehrt.
KNX IP
KNX IP dient dazu, ein leistungsfähiges Backbone zwischen TP1-Bereichen oder -Linien einzurichten und den Zugriff auf andere IP-Netzwerke zu ermöglichen. Grundsätzlich kann eine KNX-Anlage zu 100 % aus KNX IP-Geräten bestehen, dies ist jedoch nicht sinnvoll.
Für die Verbindung von KNX IP-Geräten können jegliche IP-standardisierten Kabel- und/oder Vorrichtungen verwendet werden.
Radiofrequenz (RF)
Da keine Verdrahtung erforderlich ist, ist die Installation von RF-Geräten offensichtlich recht einfach und gilt daher, vor allem für Taster, als nützliche Erweiterung zu TP1. Grundsätzlich kann eine KNX-Anlage ausschließlich aus RF-Geräten bestehen, dies ist jedoch nicht sinnvoll, insbesondere für Aktoren.
Ein RF-Gerät kann nur mit einem anderen RF-Gerät kommunizieren, wenn sie zur selben RF-Domäne gehören. Eine RF-Domäne umfasst zusammengehörige RF-Geräte mit derselben RF-Domänenadresse. Die RF-Domänenadresse ist ein RF-Geräteparameter, der über ETS festgelegt werden kann. Eine KNX-Anlage kann mehrere RF-Domänen enthalten.