IP-Koppler (oder auch IP-Schnittstellen, aber nicht wirklich IP-Geräte) können zusätzliche (Tunnel-)Schnittstellen haben. Diese können, falls unterstützt, diese zusätzlichen Verbindungen in der jeweiligen Linie aufbauen (jede mit einer eigenen physikalischen Adresse). Ein Beispiel dafür ist der gleichzeitige Zugriff einer TP-Linie durch verschiedene (Monitor-)Clients über eine Schnittstelle - eine Art Mehrfachverbindungsschnittstelle (aber mit bzw. über unterschiedliche physikalische Adressen).
Zusätzliche Schnittstellen benötigen eigene physikalische Adressen und werden auch als 'Zusätzliche physikalische Adressen‘ bezeichnet. Die zusätzliche Adresse wird durch die Zuordnung des Gerätes zur Linie (Area.Line.x) definiert, wobei Bereich und Linie nicht editierbar sind, sondern nur die Teilnehmeradresse. Die letztendlich zugewiesenen Adressen werden beim Download des Gerätes in das Gerät geladen.
Typen
Für diese zusätzlichen Adressen gibt es zwei Arten von Schnittstellen.
Tunnel-Schnittstellen
Ihre Verwendung entspricht dem oben beschriebenen Anwendungsfall.
Zuordnung von Gruppenadressen an die Schnittstelle
Der Schnittstelle können Gruppenadressen durch Ziehen und & Ablegen oder mithilfe des Verbindungsdialogs zugeordnet werden (nur für individuelle Gruppenadressen). Die zugeordneten Gruppenadressen sind dann in der Detailansicht sichtbar.
- Individuelle Gruppenadressen zuordnen -> die ausgewählte Gruppenadresse wird zugeordnet
- Ganze Bereiche zuordnen, z.B. eine Mittelgruppe -> die aktuell in dem Bereich vorhandenen Gruppenadressen werden zugeordnet (spätere Änderungen in dem Bereich werden nicht automatisch synchronisiert)
Es gibt folgende Anwendungsfälle:
- Mit KNX Secure gesicherte Schnittstellen müssen die Zugriffsarten auf die entsprechenden, auf dieser Schnittstelle erlaubten Gruppenadressen kennen (denn die Kombination physikalische Adressen + Gruppenadresse der Schnittstelle, über die die Kommunikation erlaubt ist, wird an der jeweiligen Remote Position in den Geräten eingegeben. Die Schnittstelle ist auch eine Art gesichertes Gerät im KNX Secure Teilnehmer-Netzwerk in der Anlage).
- Diese Gruppenadressen müssen bei der Berechnung durch ETS (automatisch) in die Filtertabellen der Koppler aufgenommen werden.
Herstellerspezifische Schnittstellen
ETS hat keinen Einfluss auf und keine Kenntnis des Anwendungsfalls gemäß Applikationsbeschreibung oder Handbuch; sie stellt nur die individuelle Adresse zur Verfügung und verwaltet sie.
Anzeige
Für Geräte mit zusätzlichen Schnittstellen gibt es einen Badge, der die Nummer der Gesamtzahl der physikalischen Adressen angibt (geräteeigene physikalische Adresse + alle zusätzlichen physikalischen Adressen). Die erste physikalische Adresse ist immer die Geräteadresse, während die zusätzlichen Schnittstellen in der Baumansicht unter dem Gerät angezeigt werden.
Verhalten
Geräte mit zusätzlichen Schnittstellen verhalten sich wie mehrfach ausgewählte Gerät.
- Wird ein solches Gerät in eine andere Linie verschoben, werden jeweils auch alle physikalischen Adressen verschoben (die Strategie für die Erstellung oder das Kopieren der neuen physikalische Adresse ist 'Auffüllen'). Dabei können auch Adressüberläufe auftreten, z.B. wenn bei einer Zuweisung nicht genügend freie Adressen in der Quellzeile oder beim Kopieren oder Verschieben in der Zielzeile vorhanden sind. In diesem Fall wird die zusätzliche physikalische Adresse einfach nicht gesetzt oder ignoriert.
- Wenn in ETS bereits physikalische Adressen einer zusätzlichen zu parkenden Schnittstelle vergeben wurden, sind die Adressen aus ETS-Sicht (wieder) frei verfügbar. ETS nutzt diese - wieder freien - Adressen für weitere Zuordnungen entsprechend ihrer aktuellen Kopierstrategie. Die erneut zugeordneten zusätzlichen Schnittstellen erhalten eine (noch) freie Adresse aus der Linie.
- Änderungen der physikalischen Adresse einer zusätzlichen Schnittstelle führen zu einer Änderung der Download-Flags des gesamten Gerätes (die Änderungen setzen einen späteren Download des Gerätes voraus).
KNX Secure
Für KNX IP Secure-Geräte mit aktiviertem Secure Tunneling, die zusätzliche Tunneling-Schnittstellen enthalten, wird ein separates Passwort pro Tunneling-Schnittstelle über die Registerkarte 'Einstellungen' in der Seitenleiste verwaltet. > Eigenschaften.
- Verschiedene Benutzer verwalten ihre eigenen, individuellen Tunneling-Schnittstellen mit einem separaten Passwort.
- Ein Benutzer verwaltet mehrere Tunneling-Schnittstellen mit ein und demselben Passwort. Diese Passwörter können nur durch die (Erst-/spätere)Inbetriebnahme des Gerätes selbst vergeben oder geändert werden.
Bemerkungen
- Wenn die physikalischen Adressen für zusätzliche Schnittstellen im lokalen Schnittstellendialog manuell geändert werden, werden sie im Gerät nicht synchronisiert, d.h. nicht geladen (Kompatibilität).